Quo vadis ITIL?

Das frage ich mich schon seit längerem. Seit 2011 gibt es keine Weiterentwicklung mehr. Auf die drängenden Fragen der heutigen Zeit wie Cloud Computing, Cyber Security, Industrie 4.0 usw. scheint die ITIL-Fraktion nicht zu reagieren

Im Gegensatz dazu COBIT, die mit „Implementation NIST Cyber Security“, „COBIT for Information Security“ und eigenem Twitter Account dafür sehr rege sind.

 

Bei ITIL herrscht Funkstille seit die AXELOS die Rechte hält. Es fand keinerlei Weiterentwicklung statt. Weder thematisch noch in den Prüfungen. Der „ITIL Practitioner“ ist mehr oder weniger ein Flop. Der Ansatz ist gut, doch die Umsetzung in der Zertifizierung mangelhaft.

 

Im Januar kam von der AXELOS die Nachricht, dass ab 2018 nur noch die PEOPLECERT als Examination Institute zugelassen ist. Die APMG, die die Themen ab Mitte der 90er gepusht hat, die Qualitätsstandards gesetzt hat und die Zertifizierung zu einem weltweiten Markenzeichen gemacht hat, ist draußen.

 

Quo vadis ITIL?

AXELOS will oder muss mit ITIL Geld verdienen. Der Best Practise Ansatz passt meiner Meinung nach aber nicht dazu. Die Weiterentwicklung von ITIL haben nicht zuletzt die ganzen User Gruppen wie das ITSMF vorangetrieben. Den Mitgliedern ging es nicht ums Geld. Sie wollten alle Welt an Verbesserungen teilhaben lassen. Das beißt sich aber mit der Intention von AXELOS.

 

Quo vadis ITIL nach 2017?

Zwei Szenarien scheinen möglich: AXELOS und PEOPLECERT versuchen über Masse, sprich viele Trainer, viele Seminare, Geld zu verdienen. Dann ist das Ende von ITIL nahe. Die andere Möglichkeit, dadurch dass es nur noch ein EI gibt, werden die Kräfte gebündelt, damit ITIL auf die neuen Herausforderungen angepasst wird.

 

ITIL wird immer seine Berechtigung haben. Grundlegende Prozesse wie Service Portfolio Management, Change Management oder Incident Management werden immer nötig sein. Für die neuen Entwicklungen wie Cloud Computing muss ITIL Antworten geben, wobei das eigentlich nichts anderes ist, als die Übertragung von Leistungen an einen (externen) Serviceprovider. Also Outsourcing. Nur mit verschärften Bedingungen in Bezug auf Risiko, Sicherheit und Compliance.

 

Quo vadis ITIL?

Aber da ist auch noch das Prozessreferenzmodell von COBIT...

 

Autor: Guido Hoffmann

März 2017

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Oliver (Mittwoch, 01 März 2017 09:06)

    Den letzten Satz verstehe ich nicht...

  • #2

    Guido Hoffmann (Mittwoch, 01 März 2017 10:11)

    Wenn AXELOS ITIL nicht weiterentwickelt, ist das kein Beinbruch, da das Prozessreferenzmodell von COBIT zu über 90% ITIL abdeckt. Und COBIT wird weiterentwickelt.

  • #3

    Sebastian Scheube (Mittwoch, 01 März 2017 15:17)

    Ich denke SIAM hilft besonders im Cloud Umfeld weiter...aber da laufen ja erst die ersten Projekte an.

Abonnieren Sie

http://www.itil.de/rss/blog

unseren Blog itil.de

Unsere Mission

Wir leisten einen Beitrag zu besserem IT Service Management durch die pragmatische Auseinander-setzung mit ITIL und verwandten Themen.

Werbung

Wollen Sie ITIL-Experte werden? Dann lassen Sie sich zertifizieren bei

expertplace academy
expertplace academy
ITSM Consulting
ITSM Consulting