Das IT Service Management muss agiler werden

Der digitale Wandel verändert unbestritten nicht nur die Geschäftsmodelle, sondern hat auch enorme Auswirkungen auf die Geschäftsprozesse und Arbeitsorganisation. Denn zu den zentralen Effekten der Digitalisierung gehört, dass eine höhere Reaktionsgeschwindigkeit erforderlich ist und Projekte schneller realisiert werden müssen. Hinzu kommt das vernetzte Denken. Die herkömmlichen und oft komplizierten Organisationsverhältnisse und Methoden mit ihren eher starren Ansätzen können diesen Anforderungen immer weniger gerecht werden, weshalb die Unternehmen einen Wandel hin zu flexiblen, schnell anpassungsfähigen, initiativ und kundenorientiert geprägten Organisationen vollziehen müssen.

Nach einem Bericht des State of DevOps Report 2016, kennzeichnen sich hochleistungsfähige Organisationen dadurch aus, dass:

 

·         sie andere in Bezug auf den Durchsatz übertreffen

 

·         sie eine bessere Mitarbeiterbindung aufweisen

 

·         sie 50% weniger Zeit mit dem Beheben von Sicherheitsproblemen verbringen

 

·         jeder verantwortlich für die Verbesserung der Qualität ist

 

·         ihre experimentellen Ansätze zu einer verbesserten Produktentwicklung, organisatorischen Leistung sowie IT führen

 

·         eine Technologie-Transformation-Initiative zu einer erheblichen Kosteneinsparung beigetragen hat

 

Laut diesem Bericht liegt die Auslieferungsfrequenz deutscher Unternehmen bei 1 alle 9 Monate, Code Deployment Lead Time bei Monat oder Quartal, die Zuverlässigkeit niedrig bis Mittel und die Reaktion auf Kundenwünsche niedrig bis mittel.

 

Wenn man nun Amazon daneben stellt liegt die Auslieferungsfrequenz bei 23.000 am Tag, die Code Deployment Lead Time minütlich, die Zuverlässigkeit hoch und die Reaktion auf die Kundenwünsche ebenfalls hoch.

 

Dies trägt den Namen Agilität, entstanden als Reaktion auf schwerfällige Verhältnisse. Doch obwohl die agile Idee schon länger diskutiert wird und in der Projektorganisation beispielsweise durch die Scrum-, Kanban- und DevOps-Methoden einen wachsenden Stellenwert erlangt hat, findet sie sich in den Organisationskonzepten der Unternehmen erst relativ selten. So erachten nach einer Studie des Bitkom zwar 80 Prozent der befragten Manager agile Strukturen als wichtig und für die Digitalisierung unbedingt notwendig, aber nicht einmal in jedem vierten Fall wird bereits in agilen Strukturen gearbeitet.

 

Dies gilt auch für die IT-Organisationen, weil sich deren Umfeld und Angebot zunehmend verändert. Sie müssen sich schneller an den neuen und von der Digitalisierung geprägten Technologien wie Cloud, Big Data, Mobility oder IoT ausrichten, und zwar im Umfeld zusätzlicher Anforderungen. Dazu gehört etwa, die Leistungsqualität, Kundenorientierung und Transparenz zu möglichst reduzierten IT-Kosten zu steigern und dabei auch noch den immer höheren Sicherheitsansprüchen gerecht zu werden.

 

Fazit:

Klassische Methoden können nach übereinstimmender Ansicht von Experten darauf keine ausreichenden Antworten geben. Notwendig ist ein agiles IT Service Management, mit dem beweglicher auf veränderte Ziele und Rahmenbedingungen reagiert werden kann. Mehr denn je ist es wichtig, dass die IT Services dem Business einen spürbaren Mehrwert bieten. Hierfür müssen sie Abschied nehmen von ihren traditionellen, eher starren Ansätzen und sich stattdessen durch ein intelligentes Design und eine hohe Flexibilität auszeichnen. Der Grad der Agilität wird deshalb zu einem zentralen Erfolgsfaktor.

 

Quellen:

State of DevOps Report 2016

Amazon

 

Autor:

Patrick Schiavone

Februar 2017

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